
Mit meiner Nachmittagstruppe – das sind meine fünf Schulkinder und ein Kindergartenkind – erleben wir den Jahreskreis mit allen Sinnen. Über einen Tipp bin ich auf Julio Rosas gestoßen. Er betreibt eine Töpferwerkstatt in Aflenz und bietet auch Kurse an. Also starteten wir mit dem Töpfern in seiner Keramikwerkstatt und erkundeten den Ton ganz ungezwungen und neugierig.
Bereits im Vorjahr besuchten wir den ersten Kurs. Damals waren alle vom ersten Moment an mit vollem Eifer dabei. Julio hat uns zuerst einmal gezeigt, wie man mit Ton richtig arbeitet und was man auf einer Töpferscheibe machen kann. Natürlich durften die Kinder alles ausprobieren. Die Kinder experimentierten auf der Töpferscheibe und arbeiteten am Tisch mit Ton. Wir lernten, dass man Ton klopfen muss, damit keine Luftblasen entstehen und das Werkstück im Ofen nicht springt. Auf der Töpferscheibe zu arbeiten ist nicht so einfach, wie es aussieht. Wir mussten den Ton richtig zentrieren, erst dann konnten wir unsere Kunstwerke formen.
Unsere Werke bekommen Farbe
Nachdem unsere Kunstwerke getrocknet und das erste Mal gebrannt waren, konnten wir endlich glasieren. Auch dieser Schritt war für uns sehr lehrreich, da wir absolut keine Ahnung hatten, wie das geht. Nach Julios Erklärung, glasierte dann jeder seine Tonstücke selbst.
Nach fünf Einheiten zu je zwei Stunden sind viele großartige Kunstwerke entstanden und mittlerweile sind alle schon richtige Profis auf der Töpferscheibe. Jeder hat bei Julio in der Werkstatt seinen Platz gefunden. Die einen lieben die Töpferscheibe, die anderen arbeiten lieber am Tisch und manche sind in allen Techniken kleine Meister. Anneliese liebt es mit Ton Gärten und Geschirr für ihre Drachen herzustellen und Louisa und Isabell lassen sich immer wieder von ihren Ideen mitreißen.
An Julio schätze ich seine Geduld, er lässt die Kinder so viel machen und ausprobieren. Er ermutigte sie stets, es noch einmal zu probieren, wenn auf der Töpferscheibe etwas schief ging.
Gabriele G., Tagesmutter aus Etmißl
