
Bei Regenwetter ziehen wir Erwachsenen meist den Kopf ein. Wir wollen nicht nass werden, es fehlt uns an Motivation rauszugehen und etwas zu erleben. Bei den Kindern die zu mir in die Tagesbetreuung kommen ist das ganz anders.
Wenn genug Zeit war mit Spielmaterialien zu spielen, dann haben alle den Drang ihre Umgebung zu erkunden, Neues zu entdecken und sich zu bewegen. Da der Wohnraum nicht genug Erkundungsmöglichkeiten bietet, gehen wir Tagesmütter mit den Kindern bei jedem Wetter raus. Manchmal ist es aber so, dass das Wetter nicht einmal einen Hund vor die Türe lockt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das den Tageskindern ganz egal ist.
Nasses Vergnügen
Wenn es so richtig regnet, dann macht man sich erstmal daran alle Wasserdicht einzupacken. Die Kinder lieben ihr Gatschgewand, vielleicht weil es so schön farbig ist? Dann müssen wir in jedem Fall einen Ort finden, an dem man große Pfützen finden kann. Wo man mit einem Stecken im Wasser stochern kann, oder wo wir reinspringen können, so dass es in alle Richtungen spritzt, am liebsten bis zu den Ohren. Denn das Gewand muss ja auch ordentlich auf Wasserdichte getestet werden. Langeweile kommt in so einem Fall nicht auf, denn wann regnet es schon einmal lange genug, dass die Kinder so richtig ausgiebig jede Pfütze erkunden können. Oft gibt es hier auch die schönsten Steine zu finden. Vor lauter Begeisterung möchte jedes Kind seiner Mama einen Stein als Erinnerung mitbringen. Manche Tiere werden auch erst richtig sichtbar, wenn es wirklich nass ist. Die können dann live und in Farbe betrachtet werden statt nur im Bilderbuch.
Die Kinder erinnern uns zum Glück oft an die Notwendigkeit Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen – wie eben regnerische Tage und die neuen Möglichkeiten die diese bringen.
Esther F., Tagesmutter aus Pirka
