
Der Herbst war heuer besonders schön. Daher nutzten die Kinder meiner Nachmittagstruppe und ich die warmen Tage für ausgedehnte Wanderungen durch den Herbstwald. Immer wieder sammelten die Mädchen Clara, Laura, Kathi, Marie und Louisa Kastanien und ernteten die Äpfel von unserem Apfelbaum.
Eines Tages verabredeten wir uns mit Traude Oma, um zu den Hirschen zu wandern und ihnen diese Leckereien vorbei zu bringen. Traude Oma, meine Schwiegermutter, nehmen wir sehr gerne als Wanderführerin mit, denn nur sie kennt die besten und geheimsten und schnellsten Wege im Wald. Wir haben nachmittags nie viel Zeit übrig. Weil wir ja gemeinsam essen, spielen, Hausaufgaben machen und für die Lernzielkontrollen am Ende der Woche lernen müssen. So hilft uns das dann wirklich sehr, wenn wir eine tolle Wanderführerin mit haben, die uns sicher zu unseren Wunschorten bringt und heil wieder retour.
Gesagt, getan. Wir haben schnell den Rucksack mit den wichtigsten Utensilien wie Trinkflaschen, Jause, Erste Hilfe-Set und den Leckereien für die Hirsche gepackt. Und dann sind wir, mit der kleinen Louisa im Buggy, losmarschiert zu den Hirschen.
Gefährlich war es im Wald, wir mussten gegen echt fiese Brennesseln und Gatschmulden ankämpfen. Und der Weg war steil, aber sehr interessant, und wir konnten so einiges entdecken und sammelten nebenbei Stöcke und Steine.
Das letzte Stück des Weges sind wir dann mucksmäuschenstill gewandert. Denn wir konnten schon einige Hirsche beobachten, bevor sie auf uns aufmerksam geworden sind. Nichtsdestotrotz sind sie uns aber am Ende doch wieder davongelaufen. Aber wir haben ihnen unsere Leckereien ins Gehege geworfen, damit sie sie später finden. Wir haben es uns dann mit unserer Jause bei einem Baum gemütlich gemacht.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Heimweg. Und danach hatten wir sogar noch ausreichend Zeit, die Wörter für das Lernwörterfrühstück zu lernen.
Gabriele G., Tagesmutter aus Etmißl
