
Sind wir draußen im Garten, schauen wir zu, wie viele fleißige Bienen bei unseren Bienenstöcken aus- und einfliegen. Und wieder einmal redeten wir darüber, was da so vor sich geht.
Mein Schwiegervater ist der „Bienenopa“ und betreut gemeinsam mit meinem Sohn Lukas unsere Bienen. Somit haben wir auch unseren eigenen Honig.
Das Interesse bei den Kindern war geweckt. Deshalb setzten wir uns über einige Zeit mit den Bienen ausführlich auseinander. Zuerst suchte ich Bücher über Bienen und machte mich zum Thema Bienen ein bisschen schlauer. Somit konnte ich dann mit den Kindern in den Büchern schmökern und ihnen etwas über die Bienen erzählen.
Wir betrachteten eine tote Biene unter einer Lupe. Wir schauten, was so bei einer Biene alles dran ist. Kopf, Fühler, Beine, Flügel, Augen, Körper und der Stachel. Ich war überwältigt, wie neugierig die Kinder dabei waren.
Ich vermittelte ihnen, was die Biene den ganzen Tag über macht, wo sie wohnt, wer die größte Biene im Bienenstock ist. Welche Farbe hat die Biene usw.?
Ich zeigte ihnen auch eine Bienenwabe. Jeder durfte die Wabe ansehen, fühlen und daran riechen. Ich erklärte ihnen, dass in die Wabe die Eier der Königin hineingelegt werden. Und dass der Nektar, den die Biene von den Blüten holt, hier hineinkommt. Mit solchen Waben haben wir dann mit Wasserfarben tolle Abdrücke auf Papier gemacht. Oder auch die Wabe unters Blatt gehalten und mit Farbstiften darüber gemalt. Dabei staunten die Kinder, was dabei herauskommt.
Ich zeigte den Kindern ein Fingerspiel über die fleißigen Bienchen. Auch das bekannte Bienenlied „Summ, summ, summ, Bienchen summ herum …“ studierte ich mit ihnen ein, und wir machten dazu einen Bewegungstanz.
Was macht die Biene den ganzen Tag?
Honigbienen sind Haustiere, die von den Imkern gehalten werden. In jedem Bienenvolk gibt es eine Königin und sehr viele Arbeiterinnen. Die Königin ist viel größer als die Arbeiterinnen. Sie bleibt im Bienenstock und legt die Eier.
Die Bienen saugen mit ihrem Rüssel aus den Blüten den Nektar auf und bringen ihn zum Bienenstock in die Wabe. Dort verwandeln ihn die Bienen in süßen Honig. Die Bienen sammeln auch den Blütenstaub. Weil Bienen bei ihrer Sammeltätigkeit von Blüte zu Blüte fliegen, bestäuben sie dabei die Blüten – nur so können sich aus den Blüten leckere Äpfel, Marillen oder Kirschen entwickeln.
Besuch vom Bienenopa
Unser „Bienenopa“ besuchte uns und zeigte uns so einiges. Wir durften eine Wabe mit Eiern von der Königin ansehen. Auch die Räucherlampe probierten wir aus. Jedes Kind hat die Lampe gehalten und der Rauch faszinierte sie. Der Rauch besänftigt die Bienen, wenn der Imker bei den Bienenstöcken arbeitet.
Weiters sahen wir uns eine Honigschleuder an. Die Kinder durften auch kurbeln und sahen, wie schnell sich dabei die Schleuder drehen kann. Sie beobachteten interessiert, wie der Honig aus der Schleuder rinnt. Dann setzte jedes Kind noch den Imkerhut auf.
Der „Bienenopa“ brachte uns ein Glas Honig und ein Glas Blütenpollen mit. Somit genießen wir bei unserer Vormittagsjause Honigbrot mit Blütenpollen drauf. So denken wir jeden Tag an den „Bienenopa“.
Bei unserem Sommerfest bekam jedes Kind eine Bienenurkunde und wurde von mir zur Bienenkönigin oder zum Bienenkönig gekürt. Auch das Fingerspiel und den Bewegungstanz führten wir den Eltern vor. Die Kids waren erstaunt, dass sie dafür im Anschluss einen Applaus von den Eltern bekamen. Es hat mir Spaß gemacht, mich mit den Kindern gemeinsam mit den Bienen zu beschäftigen. Wir werden sicher bald wieder ein Thema finden, da Kinder so entdeckungsfreudig und neugierig sind.
Uli N., Tagesmutter aus Mitterdorf an der Raab
