20 Jahre als Tagesmutter

20 Jahre als Tagesmutter und mehr als 70 betreute Kindern – und nun verabschiede ich mich im August 2018 in den wohlverdienten Ruhestand.

In meiner Arbeit war mir stets wichtig, den Kindern eine familiäre Umgebung zu bieten. Der Aufenthalt im Freien gehörte zu unserem täglichen Programm, ob im Wald, auf dem Spielplatz, im Thermenpark, bei der Wassergöttin oder einfach im Dorf oder im eigenen Garten.

Es verging kein Tag, an dem ich nicht vorgelesen habe. Kinder lieben Bücher!

Bastelmaterial und Malutensilien standen immer zur Verfügung. Wichtiger war aber das freie Spiel. Zahlreiche Freundschaften wurden geknüpft, vieles von den anderen Kindern abgeschaut und nachgemacht. Die Mithilfe im Haushalt, beim Kochen, Aufräumen, Gartenarbeiten, Schneeschaufeln, usw. war selbstverständlich. Außerdem durften die Kinder schmutzig werden, auf Bäume klettern, streiten und raufen. Oder sich auch einmal Beulen oder kleinere Verletzungen zuziehen und so Erfahrungen fürs Leben sammeln. Bodenständigkeit war mir immer wichtig.

Ich habe auch oft Schulkinder betreut, die mittags zum Essen kamen und dann die Hausaufgaben machten, es aber auch liebten, mit den kleinen Kindern zu spielen.

Ich hatte immer das Glück, gut ausgelastet zu sein. Mein jüngstes Tageskind kam im Alter von vier Monaten zu mir, einige Kinder habe ich neun Jahre lang betreut.

Nachdem ich die Fortbildung zur Tagesmutter im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe absolviert habe, hatte ich auch einige spannende Betreuungen zu bewältigen. Als Praktikumstagesmutter gab ich zahlreichen angehenden Tagesmüttern und Kinderbetreuerinnen Einblick in meine Arbeit. Somit ermöglichte ich ihnen, gelerntes Wissen unter Anleitung in die Praxis mit den Kindern umzusetzen.

Ich möchte Danke sagen

Meinen vielen Tageskindern, die es mir ermöglicht haben, einen Beruf auszuüben, der mir sehr viel Freude bereitete. War die Arbeit auch nicht immer nur einfach und schön, so bekam ich von den Kindern sehr viel zurück.

Den Eltern meiner Tageskinder, die mir ihre Kinder anvertraut haben und mit denen ich zum größten Teil eine positive und angenehme, oft freundschaftliche Beziehung hatte.

Meiner Familie, die unser Haus und unseren Garten mit vielen Tageskindern teilte und Rücksicht nahm auf den Tagesablauf mit den Kindern.

Meinem Dienstgeber und vor allem der Regionalstelle Fürstenfeld, wo ich jederzeit auf Unterstützung und Hilfe zählen konnte.

Meinen Arbeitskolleginnen, die zu echten Freundinnen wurden und auf die ich mich immer verlassen konnte.

Meinen Nachbarn, die sich über die Lärmbelästigung und das erhöhte Verkehrsaufkommen nie beschwert haben. Überdies allen im Dorf, die uns stets wohlwollend und freundlich begegnet ist, und den vielen Familien, die uns immer wieder Spielsachen und Fahrzeuge spendiert haben.

Dem Dienstgeber, der Gemeinde, Raiba und anderen Stellen für die finanzielle Unterstützung für gemeinsame Ausflüge wie Zugfahrten, Eintritte, Busfahrten, usw.

Besonders schön war für mich, selbstständig und zu Hause meinen Beruf auszuüben. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich wieder Tagesmutter werden.

Rosi N., Tagesmutter aus Bad Blumau

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